… und wie es dazu kam.

Viele Menschen haben in jungen Jahren andere Länder, Sitten und archäologische Stätten kennenlernen dürfen. Andere werden sich durch landestypische Musik und durch Literatur aus oder über verschiedene Regionen in andere Landschaften verliebt haben. Ich hatte das Glück all diese weltoffenen Erfahrungen machen zu können, die bis heute eine leise Sehnsucht erzeugen. Oft habe ich mich schon als Kind in die Lebens- und Denkweise anderer Menschen und Kulturen einzufühlen versucht. In möglichst natürlichen und ursprünglichen Landstrichen, wo man noch Spuren alter Lebensweisen findet, fühle ich mich am wohlsten.
Im Alter von 12 Jahren begleitete ich einen Studenten der Vorgeschichte und fand mein erstes Steilbeil, welches akribisch gezeichnet und beschrieben wurde, wodurch meine Neugier für Archäologie geweckt wurde. Allerdings verlief mein Lebensweg in einer ganz anderen Richtung.

Als ich knapp 30 Jahre später mehr Zeit für meine Interessen hatte, fiel mir unter anderem die Interpretation einer Gruppe von Felsgravuren auf der kanarischen Insel La Palma zu. Aus irgendeinem Grund wusste ich einfach, dass es mir möglich sein würde, dieses Rätsel der Geschichte lösen zu können.

Seit 1993 erkunden mein Mann und ich die Insel La Palma und immer häufiger die dieselben Gebiete, um Merkmale in der Landschaft zu finden, die bestimmten Details der Petroglyphen entsprechen könnten. Ich vermutete, dass es, in der Zeit vor der Eroberung der Insel, auf La Palma Kartografen gab, die ihre Regionen durch Symbolgruppen dargestellt und als Landkarten in den Felsen gepickt haben. Auf unseren Exkursionen entstanden weit über 20.000 Fotos, weil ich in der Regel nicht im Voraus wusste, was ich genau suchte, welches Motiv für die Interpretation der Felszeichen in Frage kam. Im Jahr 2007 fand ich die ersten recht eindeutigen Anhaltspunkte für die Interpretation der Felsbildstation La Fajana (El Paso). Die Symbole schienen verschiedene Nutzungsräume und charakteristische Elemente der Landschaftzu versinnbildlichen. Schließlich ist es mir 2010 durch intensive Forschung gelungen eine erste Felsgravur der Felsbildstation La Fajana dem Berg Montaña de la Hiedra zuzuordnen. Dann begann ich, während ich die anderen Zeichen der Felswand verschiedensten Elementen der Landschaft zuordnete, Texte in einer mir fremden Sprache zu lesen, um Informationen über die in Frage kommenden Landstriche zu sammeln.

Nach über 10 Jahren intensiver Forschungsarbeit konnte ich im Juli 2017 das Manuskript LA PALMA WAR AUCH DIE INSEL DER KARTOGRAFEN erstmalig bei einem Verlag einreichen. Im Januar 2018 erhielt ich schließlich von der Autorenvereinigung Cartas Diferentes Ediciones die Zusage, dass sie das Buch auf Deutsch und Spanisch verlegen werden und im Februar 2019 haben wir gemeinsam beide Publikationen auf La Palma präsentiert.

Das Buch ist meine Liebeserklärung an die Inseln La Palma und ihre Bewohner.

Neben der Interpretation, die auf vielfältige Weise erläutert wird, damit sie nachvollziehbar und verständlich wird, hoffe ich einerseits Leser zu erreichen, die sich für Archäologie und bisher ungelöste Rätsel der Geschichte interessierte. Andererseits sollen die vielen Zitate aus ganz unterschiedlichen Quellen auch Einheimische sowie Besucher der Insel für Ausflüge zu anregen, da entlang der gut ausgebauten und gepflegten Wanderwege, neben unterschiedlichen Vegetationszonen mit reizvoller Natur, noch zahlreiche Spuren der Ureinwohner zu entdecken sind. Denn selbst nach über 30 Urlauben in unserer zweiten Heimat nehmen wir jedes Mal wieder neue faszinierende Eindrücke mit nach Hause und die Zahl unerfüllten Wanderziele hat längst ein unerreichbares Ausmaß angenommen.

Es lohnt sich die Insel zu erkunden und genauer hinzusehen.
Entdecken Sie Neues auf den Spuren der Ureinwohner!

Ihre
Bárbara Kupka

Weitere Interpretationen und Neuigkeiten finden Sie in meinem Blog: https://3xProcyon.de